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Neusiedler See: So will das Burgenland den guten Wasserpegel halten

geposted am 07.06.2024, in Club

 

 

 

 

Der Wasserstand am Neusiedler See ist nur noch wenige Zentimeter vom langjährigen Mittel entfernt. Das freut die Tourismusbranche. Trotzdem strebt das Land Burgenland eine Dotierung aus der Donau an. Aus Ungarn wird aber kein Wasser kommen.

„Die zwei wichtigsten Seiten im Internet sind die Nachrichten und das Wasserportal. Es vergeht kein Tag, wo ich nicht schaue, wie der Wasserstand des Neusiedler Sees ist.“ Das sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem burgenländischen Wirtschaftskammerpräsidenten Andreas Wirth am Donnerstag in Podersdorf am See.

Die Grafik auf der vielgeklickten Seite des Wasserportals ( https://wasser.bgld..gv.at/ ) bringt nicht nur ein Lächeln ins Gesicht der Podersdorfer Bürgermeisterin, das Wirth mehrmals ansprach. Auch der Landeshauptmann freut sich, dass wie er sagt, nach einem „dramatischen Jahr“, der Pegel wieder Richtung Normalstand steigt. Auf das langjährige Mittel fehlen aufgrund der vielen Niederschläge mit einem Wasserstand von 115,47 Metern über Adria nun nur noch acht Zentimeter.

Doskozil: „See ist die touristische Lebensader des Burgenlandes“

Man dürfe zwar getrost in die mittelbare Zukunft blicken, zurücklehnen könne man sich aber nicht. Doskozil spricht die geplante Zuleitung aus der Donau in den Neusiedler See an und betont erneut, dass man der „Natur nicht freien Lauf lassen“ könne: „Würde der See austrocknen, stirbt die Region. Der See ist die touristische Lebensader des Burgenlandes.“

Dass Donauwasser allerdings nicht aus Ungarn in den See kommen wird, spricht Doskozil im Rahmen des Pressetermins erstmals klar und deutlich aus: „Die Entscheidung ist gefallen. Ungarn ist nicht bereit, Wasser in den Neusiedler See zu leiten. Wir haben nun das Gespräch mit dem Landwirtschaftsministerium und dem Land Niederösterreich gesucht.“ Dort sei Bereitschaft gezeigt worden, über einen Kanal, Wasser aus der Donau über Niederösterreich ins nördliche Burgenland zu leiten, um dort sowohl den Neusiedler See als auch das Grundwasser im Seewinkel zu dotieren.

Commitment mit dem Nachbarbundesland als erstes Ziel

Die Bedenken der Umweltschutzorganisationen hinsichtlich einer Dotierung aus der Donau kennt Doskozil. Es sei ihm bewusst, dass der Chemismus des Wassers erhalten bleiben müsse, das werden man berücksichtigen.

Noch vor der Nationalratswahl im Herbst will Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ein Commitment mit Niederösterreich und dem Bund unterschreiben. Die Detailverträge werde man wohl aber erst nach der Wahl mit der neuen Bundesregierung unterschreiben können, meinte der Landeshauptmann, denn „es ist sicher ein Jahrhundertprojekt, so einen Kanal zu bauen“.

Zukunft des Zicksees in St. Andrä

Außer Acht lassen, will Doskozil auch den Zicksee nicht. Auch dort ist zwar Wasser zurückgekommen, an eine touristische Nutzung ist aber nicht zu denken. Pappeln wachsen aus dem See, der Wasserstand ist zu seicht, der Schlamm zu hoch.

Geplant ist deshalb, künftig ganzjährig Wasser in den See zu pumpen. Bisher war das bis Ende Juni erlaubt. Gespräche mit den zuständigen Abteilungen im Amt der Landesregierung laufen. Zusätzlich will man auch im Zicksee mit einer Entschlammung beginnen. Eine 30 bis 40 zentimeterdicke Schlammschicht soll noch heuer abgetragen werden. Aus dem Neusiedler See wurden heuer übrigens 60.000 Kubikmeter Schlamm entfernt.

Statements zur Situation am See

Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth: 
„Er ist wieder da - und die Landschaft rund um den Neusiedler See zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Die Menschen, die um den See und vom See leben, können aufatmen. Unsere Betriebe haben in den letzten Jahren massiv investiert und maßvoll die Kapazitäten erweitert. Hier haben wir noch Potenzial, auch wenn manche Genehmigungsverfahren sich als durchaus langwiergig gestalten. Ich bin optimistisch mit dem Land als Partner hier die notwendigen Stellschrauben anziehen zu können.“

Stefan Knoll, Schifffahrtsunternehmer aus Podersdorf: „Wir sind sehr viel am See unterwegs. Es geht alles wieder problemlos. Es sind auch wieder mehr Surfer und Segler unterwegs. Man kann alle Sportarten am See wieder problemlos ausführen.

Bernhard Kummer, Betreiber eines Gastronomie- und Beherbergungsbetriebes in Podersdorf am See: „Voriges Jahr hatten wir ein großes Problem durch Negativwerbung. Gäste hatten Angst vor großer Staubbelastung eines „ausgetrockneten“ Sees. Wir sind so froh, dass das Wasser zurückgekehrt ist und es hoffentlich so bleibt.

BVZ - Stand 06.06.2024